Kleine Schnecke ganz gross – Nudibranch

eingetragen in: deutsch-blog 0

Viele unserer Sea Bees Diving Gäste kennen den Ausdruck ‚Nudibranch‘. Es kommt aus dem Lateinischen ’nudus‘, nackt, und dem Griechischen brankhia, Kiemen. Der Nackkiemer, auch besser bekannt als die Nacktschnecke.

Ihre Größe variiert zwischen 4 mm und 60 cm, hier in Phuket sind sie meistens 1 bis 8 cm lang. Sie treten weltweit in allen Meerestiefen auf und gehören zu den farbenreichsten Tieren auf der Erde. Sie haben meist ein Paar Fühler am Kopf und verschiedene tentakel- oder federartige Anhänge.

 

 

Die Fühler, Rhinophoren genannt, beinhalten chemische Sinnesorgane, v.a. zur Strömungswahrnehmung. Weitere Tentakelanhänge im Mundbereich sind für weitere Sinnesleistungen wie Tasten, Geschmack und Geruch zuständig. Die Augen liegen tief unter der Haut in der Nähe des Gehirnganglions. Mit ihrer Hilfe können wohl nur Hell-Dunkel-Unterscheidungen wahrgenommen werden, z. B. der Schatten eines Feindes oder der Rhythmus der Tageszeiten.

Die Nacktkiemer sind Zwitter, können sich jedoch nicht selbst befruchten. Ihre Eier legen sie in bandförmigen spiraligen Eipaketen ab.

Die Färbung dient bei manchen Arten der Tarnung, die durch feder- und büschelartige Anhänge noch verstärkt wird, so dass sie von pflanzlichen Gebilden schwer zu unterscheiden sind.

 

Bei anderen Nacktkiemern dient die auffällige Färbung der Warnung vor ihrer Giftigkeit oder Ungenießbarkeit. Manche Arten sondern auf ihrer Haut giftige Sekrete ab. Die verschiedenen Körperanhänge und Tentakel können bei Verlust leicht regeneriert werden.

Die Schnecken, die sich von den Polypen der Nesseltiere ernähren, können die Nesselzellen in der Haut ihres Hinterleibs speichern, wo sie bei Räubern zu unliebsamen Erfahrungen führen können. Die Nesselzellen passieren dabei unbeschadet den Verdauungstrakt und werden durch besondere Darmausstülpungen an die entsprechenden Stellen im Hinterleib gebracht.

 

 

Nacktkiemer ernähren sich von sessil lebenden wirbellosen Tieren wie Schwämmen, Stein- oder Weichkorallen, Krustenanemonen oder Moostierchen. Dabei geht die Spezialisierung oft so weit, das nur eine bestimmte Art gefressen wird. Manche Arten fressen andere Nacktschnecken, in manchen Fällen sogar schwächere Exemplare der eigenen Art.